Steuerrecht Schloss Nordkirchen e.V.

Copyright © Forum Steuerrecht Schloss Nordkirchen e.V.
F O R U M
Vortrags-
Veranstaltung 8 - 17.01.2011

Steuervereinfachung - Ein Hauch von Hoffnung?

Aktuelles Steuerrecht zum Jahresbeginn lockte am 17.01.2011 so viele Gäste nach Nordkirchen, dass es schwierig wurde, noch einen Sitzplatz im Festsaal der Oranienburg zu bekommen. Prof. Dr. Christoph Uhländer – 1. Vorsitzender des Forums Steuerrecht Nordkirchen und diesmal selbst einer der Vortragenden – führte gewohnt lebhaft und gut gelaunt durch den Nachmittag.

Den Auftaktvortrag hielt Michael Wendt, Vorsitzender Richter am Bundesfinanzhof, den das Forum Steuerrecht nun schon zum zweiten Mal in Nordkirchen begrüßen durfte. Er gab Einblick in die aktuelle Rechtsprechung des BFH zur Besteuerung von Personengesellschaften und bot einen Ausblick auf mögliche Rechsprechungsentwicklungen. Dabei verstand er es wieder einmal, mit großem Geschick und einer Prise Humor komplizierte Probleme für jeden verständlich auf den Punkt zu bringen.

Ein ganz anderes, aber nicht weniger brisantes Thema bestimmte den anschließenden Vortrag von Prof. Uhländer, Dozent und Leiter des Lehrbereichs Besteuerung der Gesellschaften an der Fachhochschule für Finanzen: Mit Einfügung des § 55 Abs. 4 InsO hat der Gesetzgeber eine Norm geschaffen, die dem Fiskus bei Rechtsgeschäften, die von einem vorläufigen Insolvenzverwalter oder mit dessen Zustimmung vorgenommen werden, ein Vorrecht gegenüber anderen Gläubigern gewährt. Wie ist es zu dieser Neuregelung gekommen, welchem Zweck dient sie, passt sie in das Gefüge der Insolvenzordnung und ist die Privilegierung des Fiskus gerechtfertigt? Diese und andere aktuelle Fragen beantwortete Prof. Uhländer in seinem informativen und äußerst praxisrelevanten Beitrag.

Aktuelle Entwicklungen zu § 8c KStG und zur rückwirkenden Absenkung der Beteiligungsgrenze in § 17 EStG erläuterte Dr. Norbert Neu, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Fachberater für Internationales Steuerrecht und Partner der DHPG Dr. Harzem & Partner KG. Anschaulich verdeutlichte Dr. Neu die großen Probleme, die diese Vorschriften vor allem für die Beratungspraxis aufwerfen. Von Steuervereinfachung kann in diesem Bereich ganz sicher keine Rede sein, und in Bezug auf § 8c KStG lautete sein Fazit sogar: „Die beste Lösung wäre, ihn ganz abzuschaffen“.

Peter Niedenführ, Vorsteher des Finanzamts Herne, verbreitete abschließend einen „Einen Hauch von Hoffnung“, das Steuervereinfachungsgesetz 2011 könne zu einer gewissen Entlastung der Finanzämter führen. Er beleuchtete die wesentlichen, im Referentenentwurf vorgesehenen Änderungen und erläuterte mit besonderer Praxisnähe ihre Auswirkungen auf die ohnehin schon stark belasteten Veranlagungsbereiche der Finanzämter. Dabei wird er so manchem Zuhörer aus der Seele gesprochen haben.

 

Thema:
Aktuelle Rechtsprechung des BFH zur Besteuerung von PersG
Referent:
Herr Vorsitzender Richter am BFH Michael Wendt, IV. Senat
Thema:
Aktuelle Entwicklungen im Insolvenzsteuerrecht 2011
Referent:
Herr Prof. Dr. Christoph Uhländer, Fachhochschule für Finanzen NRW
Thema:
Aktuelle Entwicklungen für Kapitalgesellschaften 2011
Referent:
Herr WP / StB / FBIStR Dipl.-Kfm. Dr. Norbert Neu , Partner DHPG DR. HARZEM & PARTNER KG
Thema:
Aktuelle Entwicklungen im Einkommensteuerrecht 2011
Referentin:
Herr LRD Peter Niedenführ, Vorsteher Finanzamt Herne
Ort:
Fachhochschule für Finanzen NRW - Festsaal Oranienburg
Zeit:
Montag, 17.01.2011

Herr Vorsitzender Richter
am BFH Michael Wendt

Herr Prof. Dr.
Christoph Uhländer

Herr WP / StB / FBIStR Dipl.-Kfm. Dr. Norbert Neu

Herr LRD Peter Niedenführ