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Steuerrecht Schloss Nordkirchen e.V.

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Vortrags-
Veranstaltung 19 - 12.05.2016

Herr Staatssekretär
Dr. Rüdiger Messal

Die Zukunft ist digital!

 

Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Finanzverwaltung NRW weiter zukunftssicher zu machen? So lautete der Prüfungsauftrag des Lenkungskreises unter Vorsitz von Staatssekretär

Dr. Rüdiger Messal, den Finanzminister Dr. Walter Walter-Borjans am 09.05.2014 eingesetzt hatte.

Seit dem 28.10.2015 liegt der Abschlussbericht vor, der dazu eine Vielzahl von Empfehlungen und Schwerpunkten enthält.
 

Aus diesem Anlass  fand am 12.05.2016 die 19. Veranstaltung des Forums Steuerrecht unter dem Thema „Finanzverwaltung der Zukunft – Bericht des Lenkungskreises vom 28.10.2015“ im Schloss Nordkirchen statt. Die Zuhörer hatten dabei die besondere Gelegenheit, von Staatssekretär Dr. Rüdiger Messal - als Leiter des Lenkungskreises -Informationen aus „erster Hand“ rund um die Vorgehensweise und die Ergebnisse der Kommission sowie deren Umsetzung zu bekommen.

 

Ob sich diese Ergebnisse mit den Einschätzungen der drei Steuerberaterkammern in NRW decken, war die weitere spannende Frage des Nachmittags. StB/WP Stefanie Claire Blome als Vizepräsidentin der Steuerberaterkammer Köln sowie Dipl.-Betriebswirt / StB Volker Kaiser, Präsident der Steuerberater-

kammer Westfalen-Lippe, und StB Reinhard Verholen, Präsident der Steuerberaterkammer Düsseldorf, waren angereist, um auf dem Podium ihre Sicht der Dinge darzustellen.

 

Es hat sich gezeigt, dass die Finanzverwaltung NRW eine gut aufgestellte Verwaltung ist! Dies betonte

Dr. Rüdiger Messal gleich zu Beginn der Veranstaltung ganz ausdrücklich. Allerdings müssen alle Beteiligten daran arbeiten, dass es so bleibt. Demographischer Wandel, Individualisierung der Lebens- und Arbeitswelt, Komplexität des Steuerrechts,  Globalisierung und vor allem technischer Fortschritt und Digitalisierung sind die großen Herausforderungen der Zukunft. Die dazu erarbeiteten Vorschläge des Lenkungskreises sind in einen umfangreichen Maßnahmenkatalog eingeflossen, den der Finanzminister am 14.04.2016 dem Haushalts- und Finanzausschuss vorgelegt hat.

 

Alle Arbeitsabläufe in der Finanzverwaltung werden zukünftig digitalisiert. Dazu gehören die elektronische Steuerakte, die elektronische Steuererklärung nebst elektronischer Übermittlung von Belegen, die Abwicklung des gesamten Schriftverkehrs über ELSTER sowie die elektronische Bekanntgabe von Steuerbescheiden. 50 % aller Steuerfälle sollen außerdem ausschließlich maschinell bearbeitet werden.

Für die Bürgerinnen und Bürger ist ein sog. „Bürger-Account“ geplant, über den sie beispielsweise Steuerbescheide abrufen oder sich über den Bearbeitungsstand von Anträgen informieren können. Für die Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter wird es als Pendant einen Mitarbeiter-Account geben, über den u.a. Reisekostenabrechnungen, Beihilfeangelegenheiten und Urlaubsanträge abgewickelt werden können. Außerdem soll in die Nachwuchsgewinnung, die vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die IT der Landesfinanzverwaltung investiert werden. Dies und vieles mehr sieht der Maßnahmenkatalog vor, mit dessen Umsetzung bereits begonnen wurde.

 

Wer nun aus Sicht der Steuerberater eine grundsätzlich kritische Gegenrede erwartet hatte, der irrte.  

Im Gegenteil fanden sich deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen.

 

Vor allem Digitalisierung und Nachwuchsgewinnung seien große Herausforderungen der Zukunft für beide Seiten. Die fortschreitende Digitalisierung in der Finanzverwaltung gehe einher mit einer entsprechenden Entwicklung auf Seiten der Steuerberater.

Auch gegen das praktizierte Risikomanagement bestünden keine grundlegenden Bedenken. Allerdings müssten Risiken und Lasten in diesen Bereichen gleichmäßig verteilt werden.

 

Ausdrücklich zu begrüßen sei die angekündigte Service-Verbesserung, denn hier gebe es noch Potential. Vor allem sei es - auch aus Sicht der Steuerberaterkammern - wichtig, kein Personal abzubauen. Ein Ansprechpartner vor Ort bleibe nach wie vor unbedingt erforderlich. Vor allem großflächige Regionen seien dringend auf eine regionale Präsenz der Finanzverwaltung angewiesen.

 

Das Steuerrecht kann nur miteinander gestaltet werden, so lautete das Credo an diesem Tag. Ein guter Grund positiv in die – digitale - Zukunft zu schauen!

 

(Sowohl der Bericht des Lenkungskreises als auch der Maßnahmenkatalog  können im Einzelnen unter www.fm.nrw.de eingesehen und abgerufen werden.)

 

 

 

 

Thema:

"Finanzverwaltung der Zukunft - Lenkungskreisbericht vom 28.10.2015"

Referent:

Herr Staatssekretär Dr. Rüdiger Messal, Finanzministerium NRW,
Vorsitz im "Lenkungskreis"

 

 

Thema:

Einschätzungen aus Sicht der Steuerberaterkammern NRW

Referentin / Referenten:

Frau StB/WP Stefanie Claire Blome,
Vizepräsidentin der Steuerberaterkammer Köln

Herr Dipl.-Bw. StB Volker Kaiser,
Präsident der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe

Herr StB Reinhard Verholen
Präsident der Steuerberaterkammer Düsseldorf

Ort:

Fachhochschule für Finanzen NRW - Festsaal Oranienburg

Zeit:

Donnerstag, 12.05.2016

Frau StB/WP
Stefanie Claire Blome

Herr Dipl.-Bw. StB
Volker Kaiser

Herr StB
Reinhard Verholen