Steuerrecht Schloss Nordkirchen e.V.
Rechtsprechung statt Rechtschreibung
Der "Rechtsschutz im Steuerrecht" stand am 15. März 2010 im Fokus des Forums Steuerrecht
Schloss Nordkirchen. Johannes Haferkamp, Präsident des Finanzgerichts Münster, Dr.
Matthias Loose, Richter am Finanzgericht Düsseldorf, Horst-
Das Herzstück des Verfahrens ist die mündliche Verhandlung! In diesem Punkt waren sich alle Referenten trotz z.T. unterschiedlicher Interessenlage einig: Die beste und für alle Beteiligten zufriedenstellendste Lösung findet sich in der Regel im persönlichen Gespräch. Deshalb sei es nicht nur Aufgabe des Richters zu ‚richten’, sondern auch und vor allem den Streit zu schlichten, betonte Johannes Haferkamp. ‚Rechtsprechung’ habe Vorrang vor ‚Rechtschreibung’. Dementsprechend liegt die Quote der einvernehmlichen Streitbeilegung z.B. in Münster bei etwa 34%, Tendenz steigend.
Dabei haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren deutlich verändert: Eine verschärfte Kostenpflicht bei Klagerücknahme hat die Anzahl vorsorglich eingelegter Klagen deutlich reduziert. Darüber hinaus ersetzen Musterverfahren vielfach Massenverfahren, und auch das Risikomanagement der Finanzverwaltung hat das Streitpotential in kleineren Fällen verringert. Die aktuellen Klageverfahren sind so wesentlich komplexer geworden. Deshalb fällt es nicht leicht, die Laufzeiten bei den Finanzgerichten weiter zu reduzieren.
Vor diesem Hintergrund sind Qualität und Quantität nach Meinung aller Referenten
immer gleich wichtig. Das bekräftigten Horst-
Von links:
Herr Dr. Matthias Loose, Herr Dr. Horst-
Frau Rechtsanwältin
Alexandra Mack, Herr Johannes Haferkamp